Das rheinhessische Weingut Keller ist einer der besten Erzeuger in Deutschland und gilt als einer der ganz wenigen Betriebe, der mit seinen Weißweinen in der internationalen Champions League spielt. Klaus Peter Keller genießt seit Jahren weit über Deutschlands Grenzen hinaus sowas wie Kultstatus. Dazu beigetragen haben seit zwei Jahrzehnten kontinuierliche Höchstbewertungen aller namhaften nationalen und internationalen Weinkritiker. Seine Weine, die über die vergangenen Jahrzehnte stilistisch immer schlanker und fester wurden, brauchen ungemein viel Zeit, bis sie ihre wahre Größe zeigen. Das hat einmal mehr die Verkostung der sogenannten und super raren Sammlerbox «Keller-Kiste» aus 2013 und 2012 gezeigt.
Das 22,5 ha große Weingut Keller, das seit 1789 in Flörsheim-Dalsheim ansässig ist, liegt im schönen Wonnegau und wird heute in der zehnten Generation von Julia und Klaus Peter Keller – inzwischen mit tatkräftiger Unterstützung von Sohn Felix – geleitet. Aus inzwischen zehn Grand-Cru-Lagen (mit Schubertslay) kommen regelmäßig bodengeprägte Rieslinge und Pinots von höchster Qualität und Güte, die aufgrund weltweiter Nachfrage im Handumdrehen ausverkauft sind. Dazu kommt, dass einige dieser Weine nur noch entweder in der sogenannten «Keller-Kiste» oder eben auf Auktionen zu erwerben sind. Die dabei erzielten Preise sind schwindelerregend und sorgen regelmäßig für Schlagzeilen. Wir hatten im kleinen privaten Kreis zu diversen Zeitpunkten zwei der begehrten Kisten geöffnet und den Inhalt verkostet. Der Jahrgang 2013 war kühl und die Lese der GGs ging entsprechend bis Ende Oktober. Überraschend war der etwas schwächere Pettenthal, der heutzutage in ganz anderen Sphären spielt und der etwas sehr zugeknöpfte Morstein sowie G-Max. Beide wurden abermals von der grandiosen Abtserde überholt, der für mich als Sieger hervorging. Bei der 2012er Kiste lieferten sich G-Max und Abtserde ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen.
